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rp_indiv:7750

7750 RP Valde honorandusModus 2

↖️ ✔️

1. Periode

A ▪️ 8.Modus accentus incipiens et finalis. incipit cum circulatio urgens.
B accentus finalis.
Für diesen Text eignet sich der 2. Modus (de profundis) wenig. Es verwundert nicht, dass hier für den Cento A der 8. Modus (hilaris) verwendet wird.

2. Periode

C variatio, cum TrcPAR e.g. 0513.
Individuelles Incipit mit TrcRes mi-fa. Das individuelle incipit erfordert den Oriscus (io-hannes„), um das Eintreten der CAD mega anzuzeigen.
D pentasyllabica.

3. Periode

a Einleitung durch 2INC asc\\
C accentus incipiens.
F cadentia minima.
cursus Die Betonung liegt zweifelsfrei auf „vir-gí-ni“ mit dem sehr beruhigendem Clm, der aber zuletzt akzentuierend zur Quart „fa“ springt: ClmRes. Möglicherweise hat das mit dem cursus zu tun:
„in crú-ce matrem vír-ginem“ c. tardus
„vir--ni commen--vit“ c. trispondiacus.
cursus velox auf cursus tardus folgend klingt holperig.


● Hoch zu loben ist der heilige Johannes,

der beim Abendmahl an der Brust des Herrn ruhte.

Ihm, dem Unberührten, 
hat Christus am Kreuz seine jungfräuliche Mutter anempfohlen.

V. Frau, siehe hier: Dein Sohn* 
zum Jünger aber: Siehe, hier deine Mutter. - 
Ihm.

● Highly to be praised is St. John,

who rested at the Lord's breast during the Last Supper.

To him, the untouched, Christ commended his virgin mother on the cross.

V. Woman, see here: Your son* to the disciple: Behold, here is your mother. - Him.


🔴 Entwicklung vom 10.Jh ins 13.Jh
H zeigt mit virga strata an, die Silben „be-atus“ und „vir-gi-ni“ führen zum „fa“.
MR entspricht dem bei „beatus“, aber versteht den Oriscus in H bei „vir-gi-ni“ bereits als einen Ton, daher fügt er ein „mi“ ein.
T1 schreibt die beiden Quilismata, ihre Deutung bleibt offen, aber beide Oriscus haben sich bereits zum Ton verfestigt. Darüber hinaus setzt T1 die ersten beiden Töne der Neume „vir-gi-nis“ einen Ton höher, um sie mit „fa“ zu beginnen. (do-Revision). Bv widerspricht dem mit Oriscus auf „mi“.
In Bv hat sich der Epiphonus (soll einen zweiten Ton unterdrücken) bereits zum Pes entwickelt (dessen oberer Ton „fa“ liquesziert!).
In Ka sind die Quilismata längst ein Ton und die Rezitation „mi“ ist grundsätzlich zum „fa“ revidiert. “be-atus„ führt wie die folgende Silbe bis zum „sol“ und bei „vir-gi-ni“ ist der erste Ton eine Bivirga (oder Oriscus?) „fa“.
Fo und Lc stehen voll im Einfluss der do-Revision.
Lc weiß oft noch um das Quilisma als Hinweis auf ein größeres Intervall. Der Aufstieg „do-re-fa“ am Beginn von “be-atus„ muss in diesem Kontext verstanden werden. Einerseits ist das Quilisma zum Ton geworden „re“, andererseits ist da ein Terzschritt nach oben „fa“.

Jüngere Editionen haben sich in ihrem Melodieverständnis mit Hilfe der aquitanischen Quellen (Tol) inzwischen vom 12. + 13.Jh. in Richtung 11.Jh bewegt. Um sich weiter dem (möglichst) authentischen Choral (10., 9.Jh) zu nähern, ist eine genauere Beschäftigung mit Oriscus und Quilisma unerlässlich.

Das ermöglicht die Restitution der Melodien aus den adiastematischen Quellen selbst und führt einen Schritt tiefer, als Benevent und Toledo reichen.

rp_indiv/7750.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/15 14:42 von 127.0.0.1

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