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cento_an:8inc_princ

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8INC princ

Incipit principale de Tetrardus plagalis

Dieses Incipit ist durch drei Elemente bestimmt:

  • durch den ersten Akzent, den Hauptakzent mit Quartpes zum „do“,
  • den letzten Akzent, der zum „sol“ kadenziert und
  • die unterschiedlich vielen Silben und Akzente dazwischen.

ACCENTUS PRIMUS

Ausgehend von der Finalisebene „sol“ steigt die Akzentsilbe mit einem einzigen Schritt zum „do“, praetonische Silben liegen auf der Finalisebene „sol“, die posttonische Silbe ist immer „la“.

nicht kurrenter Pes Der nkPes (die erste Silbe ist der Akzent) wird in H + MR mit Quilisma notiert, um das große Intervall, den Sprung bis zum Ténor „do“ anzuzeigen. Wäre das Quilisma ein Ton, müsste sich AM fragen, ob dieser Ton ein „la“ ist, wie es Bv2 suggeriert, oder ein „si“, wie es von Tol abzulesen wäre.(e.g.:1066, 1348)!
Unter dem Einfluss der do-Revision schreibt Ka einen Sca „sol-la-do“, das Quilisma ist bereits als Ton interpretiert, die do-Revision erlaubt aber kein „si“ wenn nicht Durchgang, also wird der 'dritte Ton' zum „la“ gesenkt. Bv schreibt den Sca „sol-la-do“, dessen Graphie der Pes-Graphie sehr nahe kommt. Auch Bv liest also meist das Quilisma als Ton. In drei Fällen verdoppelt Bv aber statt dessen den oberen Ton des Pes, weiß also um den Quartsprung, will aber kein Jota und Strichlein verlieren… 0770, 1113, 1600. In 1364 schreibt Bv1, die älteste Quelle der beneventanischen Familie für das Offizium, was auch in Bv33 für das Messrepertoire vorkommt: bloß ein Qulisma verbunden mit Virga. Das Quilismazeichen selbst steht für den ersten Ton „sol“, die Virga für den Zielton „do“. Der in Bv mehrheitlich verwendete Sca „sol-la-do“ ist also keineswegs in Stein gemeißelt.
Lc lebt die volle plerosis: die Quart ist meist zur Tonleiter ausgefüllt, aber auch der reine Quartpes kommt vor. Das bunte Bild wird vollständig durch den konsequenten Quartpes in Wc und Fo. Auch die Zisterzienser schreiben konsequent einen Pes „sol-do“.
Diese Quellenlage lässt sich nicht anders interpretieren, als dass in H, MR aber auch Tol das Quilisma ein Intervallhinweis an Stelle von Linien ist. Sobald Linien verwendet werden ist es obsolet und wird nicht mehr verstanden. Die Angst aber '…der geringste im Himmelreich zu sein' verhindert, das Zeichen einfach wegfallen zu lassen. Die neue Mode der plerosis kommt dazu (Lc). Erst die Zisterzienser, Anfang des 12. Jahrhunderts, schaffen das Quilisma konsequent ab.

kurrenter Pes Bei einer praetonischen Silbe wird der Akzentpes auf die zwei Silben aufgeteilt und die zweite Silbe erhält ein Portamento, sie ist nun eine Virga urgens (ein kPes). Weitere praetonische Silben werden additiv davor gesetzt. Das „do“ des Akzents ist tatsächlich nur eine Virga. Das bestätigen die frühesten diastematischen Quellen (cf:0542 „Nolíte“, T1 legt mit Quilisma die Tonhöhe „do“ fest“). Die Feinheit eines Portamento (kPes) von H + MR wird in den frühen diastematischen Quellen vernachlässigt, in den späteren Quellen jedoch wir daraus ein voller Pes, ja sogar ein Pes mit Verdopplung des oberen Tons (e.g.:0011 Fo, Lc). Aber auch in den frühen diastematischen Zeugen taucht an dieser Stelle bereits ein Pes auf, häufiger in Ben (0011, 0036, 0053), viel weniger häufig in Tol (0578, 0780).

„Si ígnem“ - „Sígnem“ 0611 In MR har der Pes quilismaticus einen Tractulus davor für die Silbe „Si“. H verschmilzt „si ig-nem“ zu „sig-nem“ und hat den Tractulus nicht. In Ben hat der Akzent kein Portamento.

ACCENTUS ULTIMUS


Deutlich zurückgenommen klingt der letzte Akzent, der als PO mit nkPes sol-la erklingt; als PPO ist er ein kPes fa-la (bzw. sol-la) samt unbetonter Binnensilbe la.


cento_an/8inc_princ.txt · Zuletzt geändert: 2024/12/28 10:56 von xaverkainzbauer

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