7644 RP Salvatorem exspectamusModus 3
↖️ ✔️1. Periode
A
accentus finalis,
„Salva-to-rem“ nkPes „sol-do“ vide qPes, cf.: 7198
B
non typos.
„domi-num“: Pes quilismaticus
Ka
didym: 7473 B.
2. Periode
C
accentus finalis, ohne den centotypischen Pes „mi-la“, der auch zu dem Text „corpus humilitatis“ nicht passen würde. Abschluss des Cento mit circulatio.
Zum Sinn der Liqueszenzen cf.: didym 7473.
D accentus incipiens. Die Terminatio ist eine Mischung aus den CAD-Formeln accentus finalis und accentus incipiens 7423,7041,
3. Periode
E accentus finalis. Der Sinn der Liqueszenzen wird im Blick auf didym. 7512, aber auch 7012 offenbar.
F accentus incipiens. Eindeutiger Zielpunkt ist „clari-tá-is“ TrcPAR und PorPrp zeigen das an.
Aufschlussreiche Parallelstelle (didymos) zum Thema frOr - frOc:
• Die unterschiedliche Tradition ist klar am INCCAD zu erkennen („ad-veniet“, „clarita-tis“).
H verwendet das INCCAD von RP3 Ω f3, MR das INCCAD von RP3 Ω f8.
• Im Incipit des Cento geht MR geht mit alloq zügig weiter, während H mit TrcPAR den Akzent „clari-tá-tis“ breit vorbereitet. Dieser Trc ist bei „salva-tor nós-ter“ durch Liqueszenz reduziert, der folgende Akzent angestaut und mit INCCAD Ω f8 breit ausgesungen. H interpretiert der beiden parallelen Stellen unterschiedlich. MR hingegen schematisiert die Stelle: beide Male INCCAD Ω f8.
• Vergleicht man INCCAD Ω f3 und INCCAD Ω f8, so kann f8 als ausgefüllte (plerosis) Neume f3 verstanden werden.
H komponiert die „claritas“ mit Quartsprung nach unten “la-sa-fa-sol„, bei der Parallelstelle „salvator) nós-ter“ nimmt H den TrcPAR mit Liqueszenz zurück, breitet aber „nós-ter“ mit plerosis aus: die Quart wird aufgefüllt und die Neume mit einem zusätzlichen Pes am Ende erweitert. Die beiden Stellen werden also jeweils individuell gedeutet.
Nach der Regel der lectio difficilior muss auch hier MR (und Wc) als jüngere Quelle verstanden werden (Normierung), während H die ältere Tradition vertritt.