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neumen:oriscus:oriscus

⬅️ SEMIOLOGIAx

ORISCUS

griechisch: „horizein“ = begrenzen (Horizont), lateinisch = „definire“. Der Oriscus ist ein Definitionszeichen. Graphisch ist der Oriscus der liegende Achter, das Unendlichkeitszeichen in der Mathematik.

Der Oriscus ist vergleichbar einer Verkehrstafel „Achtung!“. Der Autofahrer muss aus dem Kontext erkennen, worauf er aufpassen muss. Die Achtung-Tafel (ein gleichseitiges aufrechtes Dreieck früher mit, heute ohne Rufzeichen) kann aber auch durch eine Zusatztafel erklärt werden, als Vorbereitung 100 Meter vor einer Stopptafel stehen, oder in sich selbst eine definierende Inschrift tragen (11% Gefälle!).

Ebenso verhält es sich mit dem Oriscus. Er kann an Stelle einer Neume stehen (im Pes quassus ersetzt er den ersten Strich des nkPes, meint aber eher den zweiten Ton), er kann aber auch eine Virga oder den Abstrich einer Clivis zusätzlich interpretieren (Virga strata und Pressus).

Der Oriscus ist ein Melodie+Struktur - Hinweis-Zeichen in einer linienlosen Schrift. Sobald Linien eingeführt werden ist er überflüssig und wird missverstanden.

7077 „vis-ce-ra“ vide et: 7335 „virgi-nis“ + „humilita-tem„Gliederungszeichen, nur Wc schreibt einen Ton

Solesmes liest mit den Hss der 2. Gregorianik (11.-13.Jh. und später) den Oriscus als eigenen Ton. Die normative Kraft des Faktischen, die von Solesmes besorgten Ausgaben (GR, AM) beherrschen bis heute die opinio communis.
Die Beschäftigung mit den ältesten (adiastematischen) Hss und ihr Vergleich mit einer breiten Palette von Quellen durch mehrere Jahrhunderte ermöglicht einen Einblick in den Wandel der gregorianischen Melodien, der ohne digitale Werkzeuge nicht möglich war.


Zwei Aufgaben übernimmt der Oriscus in den adiastematischen Handschriften:
• Centoübergang anzuzeigen (Großteil der Fälle),
• Tieferstellung des nächsten Tones.
vide: Antiphonen des Protus ad quartum (PR ad4) Die ~Virga hat im Antiphonal-Repertoire vier Aufgaben:

1 Vrg_mut

Im Cento-Übergang (~Virga mutans = ~Vrg mut) zeigt sie, vergleichbar dem Schnipsen eines Fernseh-Regisseurs, der den Wechsel der Kameraeinstellung befiehlt, den Beginn des nächsten Cento an.
Aber auch die Clv kann diese Funktion übernehmen

2

Als Terzfall (~Virga cadens = ~Vrg cad) im klassischen Kontext der kleinen Terz verhindert sie den Durchgang „fa-mi-re“ und erzwingt den Absprung „fa-re“. 1709 „ip-si deum videbunt“ 1TER de5 ! vide et 7246co-gitare“ 0691re-linquam“ - „ve-ni-am“
7207 „libera fra-tres tu-os“

cf.:7455 „quem dominus“ Gegenprobe: 7388 „in manu“

3

zeigt sie an, wenn die Melodie unter die Finalis fällt (~Virga subfinalis = ~Vrg sub). 0507

4

Am Beginn einer Antiphon (~Virga incipiens = ~Vrg inc) fordert sie einen bestimmten Cento ein: im Protus das INC Vstr, den „Vorspann“, im Tetrardus das INC dupl.
Alles in allem erfüllt die ~Virga die Funktion eines Linienersatzes in campo aperto (diastema adiastematica).

Im Mess-Repertoire (Gradual-Repertoire) ist die ~Virga

5

Akzent (~Virga accens = ~Vrg acc) meist Halbton über die Rezitationsebene hinaus.

6

resupin

7

de 2TER (~Virga 2TER = ~Vrg acc 2) oder


Der Oriscus in Ch

Chartres verwendet den Oriscus auch an Stelle des Quilismazeichens. grad 1056 bringt einige interessante Stellen, vor allem in Vergleich mit L und E.

im Salicus sehr groß

Der Oriscus als Quilisma und Pressus nebeneinander:0533

Der Oriscus vor allem ein Gliederungszeichens, das die Funktion eines Beistriches, eines Bindestriches, eines Doppelpunktes hat. So schon in den AN Typoi des 1.Modus, aber auch im GR Repertoire (cf. 0308).

Der Oriscus in Ang

verwechselbar (?) mit Bivirga

0889 OF-V1 von „Ave maria“ cf.: „virtus“ und die Clv spp im Melisma zuvor. Ang - Ch - L.

1023 OF-V2 Von „Eripe me — deus“ „meus“ Schluss sowohl Pressus Ausnahme als auch Quilisma!2x Terz-Pressus in „meae“.

der Oriscus in Bv

zeigt den mittleren Ton eines Dreiklangs an: 1083 „sa-lo-mon“, 7082 „qui-a fecit“, 7123 „sedebat se-cus viam“; aber auch nur den Aufstieg zur Terz, ohne den vollen Dreiklang 7577 „pro e-o“.

der Oriscus in Ka

Bivirga oder Oriscus? 7005 V.„de tu-a substantia“, 7331 „Germinave-runt“ Welche Rolle spielt die Liqueszenz?

Der Oriscus in Solesmes

Vide AL 0360


~Vrg

Virga strata

Die Virga strata ist eine Virga. Die ~ Virga besteht aus zwei Zeichen, einer Virga und dem Oriscus, in H verbunden, in MR getrennt notiert. Sie hat ihren Namen von der Schreibgewohnheit St.Galler Handschriften, in der Notation von Psalmrezitationen die Virgen mit verbundenem Oriscus flacher zu schreiben, als die reinen Virgae. Auch hier wäre ein neuer Name angebracht. Die Neume ist eine Virga cum Orisco.


Die gängige Deutung der ~Virga (opinio communis) ist eine doppelte/dreifache:

Grundsätzlich soll sie anzeigen, dass der nächste Ton tiefer ist. Das stimmt häufig, aber gar nicht so selten nicht (z.B.: 0334 „mei sunt“, 0347, 0538 „redderet animas, quas“,0168,1271,1613 ).
a) Sie soll einen Halbtonpes bedeuten, tatsächlich hat sie manchmal die Aufgabe, den Halbton zu bezeichnen. Ob das als eintoniger Pes geschieht oder als kurrenter Zweitonpes bleibt offen. (vide contradictio 7516 „veniam“ = 0691 warum hier nicht auch Virga strata?)


b) Andererseits soll sie die Verdopplung des Tones anstelle einer Bivirga anzeigen. Diese zweite Deutung kann nur ein Missverständnis sein, entstanden am Übergang von der Adiastemie zu Noten auf Linien; vide IN 1203! Eine „Bivirga“ kann kaum celeriter sein. Allerdings muss sich im Westfrankenreich schon im 10. Jh. das Verständnis der Virga strata als kPes = Virga urgens eingebürgert haben 0058.

Grundsätzlich ist die Deutung eines Zeichens als zwei verschiedene Neumen mehr als problematisch.

zur Virga strata

Wenn der Pressus (in St.Gallen Virga + Oriscus + tieferes Punctum) wie üblich verstanden wird a), dann kann die Virga strata ( Virga + Oriscus) nur als eine Art Bivirga verstanden werden b), warum dann nicht gleich Bivirga. Ein Pes c) ist nicht möglich, auch wenn das Gros der diastematischen Handschriften so notiert: sie interpretieren den Oriscus falsch, immer unter dem Blickwinkel eines Stilwechsels vor/um 1000 n.Chr. Mehrmals ist die Virga strata mit celeriter versehen, auch das spricht gegen die Bivirga. Bleibt nur die Deutung als Eintonneume (Virga) mit Zusatinformation, die aber außerhalb des Tönezählens liegen muß. Dazu unten.

0768 „tene-re, 1318 „zachari-ae, 7702 Wm „Suffici-e-bat

7351 „praeparavit“ + „illuminabat“

7045 Psalmodie

7180 Wenn die Virga strata ein Halbtonpes sein soll, warum schreibt dann H nicht einen Pes? cf.: „di-ri-ge“ et „domum do-mini“ H - MR.

0601 „ex-ercebatur“ und die Korrektur in BzG 47/21 aber hingegen vi-num„

Virga strata mit c

7413, 7411 kann kein Pes sein bei dem der erste Ton mehr als ein Portamento ist, kann aber auch kein doppelter Ton sein.

7272 !

7750 „be-atus“ MR schreibt VrgStr als einen Ton!

1240, 1241, AN PR de4.

0209i-racundis„ , „gen-ti-bus“, „exalta-bis me“, aber auch „eri-pi-es me“

Virga mit Episem - mehrwertig, länger, gewichtiger
Virga mit Köpfchen (Cephalicus) - kein zweiter Ton, weich ausklingend
Virga mit Oriscus (cf.:MR, Virga strata) - melodisch/dynamischer Hinweis.

Ein beachtenswerter Fall zu diesem Thema ist in 7336 die Virga strata “glo-rificata„ und folgend der kHalbtonPes „princi-pum“.

7368 „petrus au-tem“ In allen Quellen nur ein Ton, T1 setzt Oriscus dazu.

7503 „inimi-cus“ Alle Quellen sind sich einig: die Virga strata isteine Virga. Ein Ton.

0745 2x 7628 🔄 “Re-corda-re“

7471 „alte-ra
7360 „Hodie in“, „vox pa-tris“ einmal Bivirga, einmal Halbtonpes ?””
7460 „ierusa-lem
7460 „monilibus su-is Pressus als Trigon übertragen.
7080 „iace-bat in“ zweimal ~Vrg, in MR einmal Halbtonpes, einmal Bivirga.

7184 Virga strata in MR als QuartPes“ sicher kein Halbtonpes

7233 „inimi-co-rum“ vide Ka

Gegenprobe
7238 „audivi domine“ inFo,Ka,Wc.

Virga strata in E circulatio

0707 „de te-ne-bris“



~Vrg – nachher höher

0347 2x

~Vrg – Dreiklang

0040 „Ecce“, 0156, 7460 „Veni“ la-do-mi - rezitatio re,
0061 „quare“, 0073 „ecce“ „re-fa-la“ - rezitatio sol,
0577 „rectum“, 0987 „donec“ „mi-sol-si“ - rezitatio la,
0846 „veritas“, 1771 „praedicans“ „fa-la-do“ - rezitatio si,

Wenn die ~Virga eine Eintonneume ist, und davon sind wir überzeugt, so ist die seltene Neume „Punctum – Punctum – Virga strata“ ein Dreiklang (auch wenn alle anderen adiatematischen Handschriften 4 Töne schreiben), dessen oberster Ton die Rezitationsebene übersteigt. Der Vergleich dieser 8 Fälle führt in 0846 zu einem kühnen, aber gut singbaren Tritonus-Spiel, in 0577 zu einer sinnvollen Lösung, die aus den Handschriften allein nie zu finden gewesen wäre, und im TR 0987 (der einzige Falle der auch im C belegt ist) kommt Mp zu Quellenehren wie selten, Mp schreibt Dreiklang!, wenn auch dem codex entsprechend einen F-Dur Dreiklang statt e-moll.

↘️ ~Vrg


~Pct

Isolierter Oriscus

6) Sca!(~ Scandicus superans = ~ Sca+) oberer Ton eines akzentuierendes Scandicus quilismaticus. Dieser übersteigt die Rezitationsebene.

(statt Tractulus?)

~Osc om

Oriscus omittans
Auslassungszeichen

0662 0833 „Libera me domine et
0675 „ti-bi in iuriam“ 0827 2x, „Abraam“ und „vidret“

~Osc pct

Oriscus punctum
steht an Stelle einer Virga strata, wo der Silbenwert keine Virga erlaubt, aber die weiterweisende Bedeutung der Virga strata beabsichtigt ist. e.g.: 0636

In Bv34 wird der Osc benutzt, den Dreiklang „fa-la-do“ zu notieren. Er steht auf dem „la“: OF 1114 „daniél“. Siehe auch „Fontes GR“ – Beneventanische Handschriften.

7188 „la-pi-dibus“, 7324 „za-cha-riae“, aber 7327 „cum can-tavero“.

7063 „Au-di-am“ Funktion des isolierten Oriscus ? cf.:7575 A + C, aber 7307 „Fa-mu-lo“ !

7258 „cres-ce-re fa-ci-at de-us me-us sic-ut a-re-nam ma-ris“ Was will uns der Oriscus hier sagen.!!!!

7770 „allelu-ia al-le-uia“ der Oriscus ist keine Ton, vg.: MR
7460 „allelui-a-leluia“ Oriscus zeigt, dass hier ein Ton entfällt.

7470 „vere digneest“ Der Oriscus ist 'Auslassungszeichen' bei Elision. 7237 „tamquam spi(ri)tus“ Elision 7229 ´„apre-hen-dit“

Der isolierte Oriscus steht für eine Silbe, die ausgelassen wird, die durch Krasis ihren Wert verloren hat. Das gilt gerade auch für das Beispiel, das Cardine/Joppich bei Nr. 249 für die gegenteilige Behauptung verwendet: „candí-di-or = can-díd-jor“ 0568, 7229 „ap-pre-hén-dit = ap-prén-dit“ 7520 Psalmodie

7575 „Popule“, „quoniam“.

↘️ ~Pct 0032, 0046, 0051,

7005 „tua“ !!!! Correktur


~Pes

Pes quassus

Cento-Übergang (~Pes mutans = ~Pes mut)

Der Oriscus meint den oberen Ton des Pes. Er steht am Ende eines Cento, sein eigentlicher Zielton wird vermieden um eine weiterführende Wirkung (Doppelpunktwirkung) zu erzielen. Damit ist er aber auch Signal für den Übergang zum nächsten Cento und somit ein

cf. unter vielen anderen 0002 „deus me-us: in te confido!“

0036 „maria“, 1557 „fírmiter aedifita“

↘️ ~Pes


~Clm res

Climacus resupinus

0833 !

Der Oriscus verhindert, löscht einen Ton der hier üblicherweise gesungen würde e.g.: 0033, 0034, ↘️ ~Clm res

7710 „alleluia 1“ kein Ton, aber zeigt an, dass es tiefer weitergeht!


~qPes

Scandicus superans = QuartPes

Diese Neume, die üblicherweise als 4toniger Sca gelesen wird, ist ein QuartPes. Das Quilisma (altius) gibt ein Intervall an, größer als eine Sekund, der applizierte Oriscus loziert den Gipfelton über (sursum) den folgenden Ton, meist der Rezitationsebene. vide: 7267 „a-spec-tus“

vide: appl. Oriscus im ~Sca4 7332

7642 „Ro--vi“, „ut íg-nis“. Warum sollten die beiden unterschiedlichen Neumen das Selbe bedeuten?

↘️ ~Sca+

0061 (cf.0080), 0040, 0073, 0156,

vide 0025 “ex-ten-des“ vide et: 7341 Cento E
vide et: 7528 „o lignum“, 7358
vide praeter omnes: 7121 „ut os-tendatis“ + “qui-a“ et: 7342 „Heu“ was wirkt hier glaubwürdiger?! Vor allem fehlt der Ténor „mi“, der als Einziges dem Zwischenton „mi“ eine Berechtigung gäbe. Der Zwischenton „la“ (Wc, Wm) ist wegen des Quilisma unmöglich.

1098 et MR “mor-tis

0845 kPes, „au-tem Oriscus zeigt QuartPes an. cf. T2, Lc !

0624ec-ce„ + 0632do-mini tui„
7726 „et af-fer“
7237 „et su-bito“

Gegenprobe: 0005 „do-minus“


~appl

Clivis + Orisco applicato

Der Oriscus löscht Töne aus 7289C con-versantibus„ im Vergleich zu allen Cento 4C i e.g.: 7045.

Die Clivis mit beigefügtem Oriscus (mit Oriscus in Apposition) 0078 „tuba in si-on quia“ Der Cento 1INC 5Pes und die Formel 1NMA appl schließen normal auf „la“. In dieser Antiphon wird die Melodie aber beide Male zum „sol“ geführt (cf.:

0081et regni„

0343 „ab-raam“ + „i-saak“ in beiden Fällen zeigt der applizierte Oriscus eine zweite Silbe an, die keine zweite Silbe ist: „abram + isak“. Ebenso in 0827

aber 7332 „maris am-bulari“ ?

??????? 0061 (cf.0080), 0040, 0073, 0156,
???????
7675 E „dominus in

7068 nachher höher „oleum recondita“

In RP3C 7765 drückt aus: singe den nächsten Ton nicht. 7126

Pes mit Oriscus applicatus ad exemplum 7238 „au-di-vi“ Könnte der oriscus nicht bloß ein Intervallhinweis sein: der Obere Ton des kPes ist „fa“, der starke Ton über dem Halbton, nachher rezitiert wieder „mi“. vide et MR. vide et.: „a-dam“

Circulatio ad sol + Orisco applicato

Diese Neume gehört zu den AN des 1.Modus, sie transformiert die Rezitation „la“ herunter auf „sol“; der Oriscus etabliert eine neue, tiefere Rezitationsebene. Neumiert kommt sie im Repertoire knapp 30x vor (gesamt 73X). Fast immer leitet sie das 1INC 5Pes zum 1MED triv (3 Ausnahmen: 0090, 0203, 1562). Praktisch immer versieht H diese Neume mit celeriter, während MR ihre 10x Fälle mit der nkGraphie der Circulatio schreibt. Den Oriscus als eigenen Ton notiert Ka nie!, Bv2 meist nicht, Lc mehrmals nicht.

7333 „coro--sti“ keine Resupinbewegung T1

Torculus + Orisco applicato + Torculo

Pes quil + appl
7312 „et qua-si pater“, „Fili no-li deficere“ aber “dum ab eo„.

7380 „te do-minum“

7584 + 7091 ↘️ ~appl

7210 „et ver-bum“ 2E 1

TrcRes + Orisco applicato

e.g.: 7539 „spiritum“ + „Oculis“


~Pes g

Pes stratus (gallikan)

Stammt aus dem gallikanischen Repertoire

AL 0361 „In exitu israel“
AL 0365 „Iuravit dominus“
AL 0388 „Non vos relinquam“
AL 1474 „Veni sancte spiritus“
OF 1126 „Protege domine“ V.1

In aquit eine Form des Pes, die wir mit weißem ersten Ton und zusammengezogenen zwei zweiten Tönen notieren cf.: AL 1427 IN Bv (Bv39) ebenfalls einFinalformel; cf.: AL 3526

vide et AL 1472 Zt „tristitia“

RP 7760 2x im Jubilus

RP 7365 „in per-en-nis“

↘️ ~Pes g


~Clv

Pressus

Die Unterscheidung von Pressus minor und pressus maior führt von vornherein in die falsche Richtung. Die äußerst kluge Argumentation von GJ

Cardine S.93 Ende „Der Pressus minor befindet sich niemals isoliert über einer Silbe, sondern immer in Komposition mit anderen Neumenelementen. Die erste Note steht stets in im Gleichklang mit der vorhergehenden Note.“ André Mocqueraeau plädiert für ein Verschmelzen des Oriscus mit der vorhergehenden Note (NM1,304ff). Cardine/Joppich argumentieren dagegen,

vide 1735 !!!

“…die besondere Note des des Pressus, der Oriscus, befindet sich immer im Einklang mit der vorhergehenden Note„ SG p.88

1339 AL „Dedisti hereditatem“ zeigt die Funktion des Pressus + Pes quassus.

Mp schreibt den Pressus durch Häckchen über dem (einen) Ton, wodurch er verdoppelt (?) wird.

vide GR 0170, Mp+MR Schluss des Verses.! vide OF 500 Pressus 2 oder 3 Töne?

vide OF V2 0929 „diluvi-o“

vide OF V2 0948 „mandata tu-a“

vide AL 0873 „mundi“ - „patientia“ - „vestras“

vide RP V 7577 „Obtule-runt“ H Vergleichen mit AM(=NR)

vide RP VIII 7038 „me-us“ ein Doppelton der gleichzeitig celeriter ist?

vide RP VII 7434 „celebrabi-tis“ zeigt melodische Variante der CAD mega an.

vide RP I 7161 „tuus“ Wc löscht einen Ton.

vide RP I 7521 „tuis“ alle Quellen nur eine Clv.

vide RP I 7054 „diviti-is“ vide RP VII 7023 „animae meae

vide RP VII 7111 „nos-tra dum ve-ne-rit“ Einmal zwei töne, einmal ein Ton!?

vide RP VII 7724 „factae sunt

vide RP VIII 7164 „su-a
vide RP VIII 7252 MR nur Clv
vide RP III 7271 „non e-rat“ H nur Cl, MR Prs\ ↘️ ~Clv

crossceck: 7527 „portare“ MR schreibt Oriscus, wo H vollen Ton schreibt. MR versteht als Ton, anders als H.


~Clm

Clm-Pressus

zum Pressus

Ausgehend von den graphischen Möglichkeiten, die St.Gallen hat, um die Artikulation des Climacus (Clm) darzustellen, der erste Ton, die Virga hat den Wert der nachfolgenden Note (kurrent oder nicht kurrent : k Punktum - nk Tractulus. Um die Flüssigkeit des ersten Tons dazustellen, obwohl der zweite Ton nk (Tractulus) ist, wird die Virga (1.Ton) mit dem Tractulus (2.Ton) verbunden (Artikulation: -23). Diese Verbindung ist also selbst kein Ton. Warum soll die selbe Neume mit Oriscus an Stelle des Tractulus (2.Ton) plötzlich eine 4tonige Neume sein (1234)? Der Oriscus hat die Funktion, den letzten Ton des Climacus zu enttonen, entgegen dem Grundsatz, dass eine Neume immer mit der letzten Note aufhört / grundsätzlich endbetont ist. Der “ClivisPressus„ 1234 ist also ein Climacus auf dem zweiten Ton artikuliert und auf dem letzten enttont: 12-, oder wie in der letzten Graphie mit celeriter -2-.

↘️ ~Clm

Oriscus ein eigener Ton? 7746 „festi-nat“ Bv2, Mc.

vide H-MR 7079

0654 „tem-po-re“


Nach dem isolierten Oriscus geht es nicht zwingend tiefer weiter: z.B. AL 0376 zweites „om-nes

Wc bringt in 7453 RP Laetentur caeli eine interessante Übertragung des Clivis mit nachgestelltem Oriscus “ et paupe-rum„, die unserer Interpretation des Oriscus völlig entspricht.

RP 7031 „in mór-tem“ Der iOsc etabliert neue Ténorebene „sol“.

Ka zum Pressus vide 7499 „maledicti-o-nem“
7046 „aquae“ vide MR + H

Formelvergleich innerhalb eines Stückes 7384 „alleluia“.

Formelvergleich Tabelle 7513 „vado“

7275 “me“ vide H coniunctim.

7292 “hostias„

7295 “bo-ne et Krasis.
7297 “cla-ma-vi„ MR Pressus, H nur nk Ton.


~PesSbp

Pes-subpunctis-Pressus

↘️ ~PesSbp

0845 „au-tem für MR, Wc und Bv hat reverentia nur 4 Töne.

0650 PesSbp mutans, Centoübergang


~Trc

Torculus

0650 Trc mutans, Centoübergang


~ScaFlx(Res)

Scancicus flexus+Oriscus

0347 „Sur-gens

7575 „Po-pu-le“, „quo-ni-am“

7097 „ego me“

↘️ ~Trc

0169 „Adiu-tor“ C 0442 „salu-ta-ri“ C

7307 „fa-mu-lo“ Ka ! vide et 7575A, 7063A 7575 A2. Die Neume steht auch immer auf unbetonter Silbe.

7097É-go me“ vide Ka.

7194 „quo-ni-am“. Dieses Problem fordert eine detailliertere Untersuchung.

7363 melli-flui„

7275 E-go„


~PesQui

Pes quilismaticus+Oriscus

Quartaufstieg mit Oriscus in 2. Position und Quilisma am Gipfel.

7267 „as-pec-tus“

aber 7238 a-dam„ MR! Dieses Problem fordert eine detailliertere Untersuchung.

7112 7137 7143, 7148, 7158, 7195, 7198 ampliori, 7158 excita,

7191 ad memoriam,

Gegenprobe:

7156 placuit, 7166 2x,
7166 „ac-ce-dens“


Epiphonus - Oriscus - Bistropha ?

In der Psalmodie von 7566 Ka „in-i-quitatem, Wc „i-ra-tus“

neumen/oriscus/oriscus.txt · Zuletzt geändert: 2024/07/17 14:17 von 127.0.0.1

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