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Compositio responsorialis
Gegorianischer Choral ist Sprechkunst. Es geht um den Vortrag eines Textes, dessen Klanggestalt (Klangleib) den Text erschließen, nicht verschleiern soll. Er wird grundsätzlich auf einem fixen Ton vorgetragen (Ténor-, Rezitationston), kleinste Melodiewendungen interpunktieren ihn, gliedern ihn in Sinneinheiten; unsere Interpunktionszeichen (Beistrich, Strichpunkt, Punkt) sind die Noten dieser Melodiewendungen.
KANTILLATION
Pater noster
Lektionston
Orationston
Orationston
TRACTUS
RESP-VERS
Die grundsätzliche Struktur der Responsorial-Psalmodie ist wie jede Psalmodie zweiteilig, wobei die
Mediatio 3 Silben vor dem letzten Akzent beginnt und die
Terminatio pentasyllabisch geformt ist. Als Besonderheit wird das
erste Wort des Verses mit einem Melisma (im 8.Ton 10 Stufen) abgefangen. Hinzu kommt eine schlichte
Reintonatio am Beginn der zweiten Psalmvershälfte.
(ein Einsilber (Oxytonon) ist im Lateinischen kein eigenes Wort, er verschmilzt mit dem Nachbarn: a.e.: 7235 „Hocsígnum“, 7015 „Vérsaest“, auch 7318 „Amícimei“, im Extremfall 7082 „Etmisericórdiaeius“.
Die Responsorial-Psalmodie des 2.Modus ist in Mediatio und Finalis pentasyllabisch. Allerdings wird die Mediatio a.e.: 7112 nur in H+Lc pentasyllabisch (romanisch) behandelt 54321 „cre-di-di et certus sum“. In Wc,Fo,Ka (germanisch) ist das Modell 3 Silben vor dem letzten Akzent 321/. „cre-di-di et cértus sum“
cf. et: Wm „Gratia de-i sum quod id sum“- Bv21 „Gratia de-i sum íd quod sum“