Inhaltsverzeichnis
TRACTUS
TRACTUS PROTUS
Die xx Tractus protus
TR 2 AAA
TR 2 INC
TR 2 MDT
TR 2 NOV
TR 2 TER
TR 2 ZZZ
Der Schlusscento muss vierteilig verstanden werden.
1. Eröffnungsneume: anfangsartikuliert, beginnend auf fa. Ein wichtiger Akzent wird mit sol-mi-do fortgesetzt, weniger wichtige Worte mit sol-mi-fa-mi. Ist diese erste Silbe stauend vom folgenden Text abgesetzt, so verkürzt sich die Neume um einen Ton. Das wird mit Oriscus angezeigt.
2.
3.
4.
TRACTUS TETRARDUS
📕 XK
Die xx Tractus tetrardus
TR 8 AAA
Am Beginn der Tractus tetrardus steht meist ein zweiakzentiger Text, dessen zweiter Akzent der Wichtigere ist (14Fälle) („Laudáte dóminum“). Er hat ein bis zwei praetonische Silben. Ist der erste Akzent ein PPOx so wird eine unisonische superveniens eingesetzt („Beá-tus vir qui timet dóminum“). Ist die zusätzliche Silbe praetonisch dem zweiten Akzent zugeordnet, so wird kPes „fa-sol“ verwendet („Sicut cérvus de-síderat“). Meist ist der zweite Akzent ein PPOx. Ist er aber ein POx, so verschmelzen zweite und dritte Silbe zu einer einzigen Neume (Clmsppflx). Während der erste Akzent auf „sol“ liegt, ist der zweite Akzent ein Pes „do-re“ (dreitoniger Pes urgens = vier Töne: „sol-do-do-re“). In 0459 ist der zweite Akzent doppelt, eine steile Fügung. Der dreitonige Pes urgens wird zu Bivirga „do“ urgens und nkPes „do-re“.
Ist der Text des Cento mehr als zweiakzentig, dann liegt der wichtigste Akzent immer auf dem dreitonigen Pes urgens. Der hebräisch betonte Namen „is-ra-él“ verhindert allerdings den Hauptakzent. Steht nur ein Akzent davor, so bleibt die übliche Melodie erhalten. Bei einem zusätzlichen Akzent nach dem Hauptakzent folgt eine bestimmte Melodie. Ist kein eindeutiger Hauptakzent auszumachen, so wird die klassische Centomelodie völlig verlassen.
TR 8 INC
TR 8 MDT
TR 8 NOV
TR 8 TER
TR 8 ZZZ
Der Schlusscento des gesamten Tractus besteht aus einer
•Einleitungsgruppe Clivis suprapunctis (Clvspp) la-sol-la-do und einem Pes subpunctis (Pessbp) sol-la-sol-fa, die von der Rezitationsebene „sol“ zum „fa“ führen. Es folgt
•Scandicus (Sca) fa-la-do und Rezitation „do“. Den Abschluss bildet ein
•Melisma 20stufig (37tönig?), geprägt von Trivirga(!), Stropicus und fallenden Linien.
Die Cantica der Osternacht (0478, 0457, 0460, 0476 und TR Beatus vir 0459) zeichnen sich durch Übersteigerung des Climacus zum „re“ aus (fa-la-do-re) Bv verwendet diese Neume in zwei rezenten Tractus (1215, 1614) auch.
Im größeren Teil der Fälle bildet nur ein einziger (wichtiger) Akzent den Cento, gefolgt von vier oder mehr nicht zu betonenden Silben „fá-ci-as nos“ 0835 (PPPOx?).
Auch bei zwei Akzenten kann diese unübliche Akzentsituation auftreten und auf den zweiten Akzent vier und mehr ungetonte Silben das Ende bilden „mí-se-ré-re no-bis“ 0456, „dó-mus ís-ra-el est“ 0478. In diesen Fällen eröffnet die letzte Silbe das Melisma. Folgen dem letzten Akzent wie üblich nur eine oder zwei unbetonte Silben, so eröffnet der letzte Akzent das Melisma. Die posttonische(n) Silbe(n) verändern die Melodie des zweiten Melismateiles nur leicht, aber auffällig.
Das gleiche Variationsverfahren unterscheidet am Beginn des Cento breite, stauende Anfangsakzente von fließenden, kurrenten. Ein einziger Ton wird verändert und die beiden Viertonneumen Clvspp + Pessbp wird eine 7stufige Neume (Clvflxressubp).
Des Pessbp bietet weitere Möglichkeiten den Sprachfluss fein zu dosieren: Der Pessbp selbst führt ruhig zum nächsten Akzent. Bei PPOx rundet die Aufteilung in Pes und Clv „dó-mi-nus“ das Wort ab, verbreitert es und führt weiter, während ein dem Pessbt nachgestellter Tct das Wort abschließt und staut „úb-i-est / deus tuus?“. Bildet das nachgestellte Ox nicht mit dem vorhergehenden Wort ein PPOx, sondern ist praetonisch dem nächsten Akzent zugeordnet, so reduziert sich der Pessbp zum endsilbenbetonenden Pes. Soll ein POx vom folgenden Wort abgesetzt werden, so wird aus dem Pessbp ein Trc sol-la-fa „cervíces / peccatorum“.
IM TR Laudate dominum 0471 wird der Anfang des Melismas individuell abgewandelt um den Text auszudeuten: Der „lapis preti-ó-sus“ verwandelt die kurrente Gruppe Porrectus subpunctis (Prrsbp) mit strophischer Endamplifikation in einen Pessbp (5tonig), dem dem „Edel-stein“ eher gerecht wird.
Der rezente Tractus 1617 unterlegt den Text nicht nach den Regeln authentischer Gregorianik. 1806 ersetzt den ersten Teil des Finalcento durch eine völlig andere Melodie
🔎
SYNOPSIS
PROTUS