GRADUALE 5
GR5 INC
accentus finalis
Liegt der Hauptakzent am Ende des Cento, so beginnt er mit einer Rezitation „fa“. Der erste Akzent ist ein dreitoniger Pes, der zur Bivirga abgeschwächt sein kann (cf. GR5 INC i). Zwei unterschiedliche Melismata können am Ende des Cento stehen. Das eine Melisma endet mit einer Resupin-Bewegung und und führt den Sprachfluss weiter in den nächsten Cento. Das andere Melisma endet mit einer Variante zum „do“ der CAD TER GR f und rundet den Sprachfluss ab, bevor der nächste Cento folgt.
accentus incipiens
Wenn der Hauptakzent am Beginn steht, wird der aufsteigende Dreiklang „fa-la-do“ eingesetzt. Abgeschlossen wird der Text mit CAD TrcTrc über „do-la-fa“. Führt der Text weiter, endet er auf „sol“ (0182) oder „la“ (0289).
sine accentu maiore
In der Hälfte der Fälle (23x) kann von einem 'Hauptakzent' keine Rede sein. Dieser folgt erst im nächsten Cento:
0288 „Venite filii | audíte me“,
0181 „Benedictus es | dómine“, oder gar erst am Schluss des Graduale:
0232 „In deo speravit cor meum | et adiutus sum | et refloruit caro mea | et ex voluntate mea
confitébor illi.“ In 0259 trägt der Incipit-Cento sehr wohl einen Hauptakzent „dómine“, aber er steht im Schatten des folgenden „peccátis nóstris“
0259 „Propitius esto dómine | peccátis nóstris“.
Das Incipit des Cento GR5 INC s funktioniert wie das Incipit von GR5 INC s. Der dreitonige Pes auf dem ersten Akzent kann vielfältig abgestuft sein. 0258+1141 nehmen den ersten Akzent ganz zurück, indem sie bloß syllabisch auf „fa“ rezitieren. Der Akzent „dóminus“ ist durch den folgenden Absprung zu „re“ markiert.
0281 „Tóllite hostías“ hebt den Anfangsakzent durch den nkPes „re-fa“ und den folgenden Power-Trc (Terz-Aufstieg) auf der Binnensilbe stark hervor, ohne ihn zum Hauptakzent zu machen.
GR5 MED
GR5 NOV
GR5 TER
📘 📙 📕
Die Terminatio des Graduale im 5. Modus legt durch ihre Kadenz eindeutig fest, wo der Hauptakzent des Cento liegt.
f 21 und 4 mal steht der Hauptakzent am Ende des Cento,
i 8 mal steht er am Ende.
if Ebenso 8 mal ist sowohl am Beginn also auch am Schluss ein Hauptakzent
- und wieder 8 mal gibt es keinen Hauptakzent, der Cento laüft ohne extra Betonung aus.
accentus finalis
Urbild für diesen Cento ist ebenfalls das GR 0185 „Christus factus est“. Diese Melodie wird dreimal wiederholt (0206, 0215, 0259). In 0259 ist die Melodie um den markanten zweimaligen Aufstieg „fa-la-do“ erweitert, der selbst bei gewichtigen Texten fünf weitere Male verwendet wird.
Ein wesentliches Element ist auch das 8-stufige/tönige Melisma „do zum fa“
accentus incipiens
accentus incipiens et finalis
sine accentu maiore
Läuft der Cento ohne wesentliche Betonung aus, reduziert sich die Kadenz zum bloßen Satzende-Torculus (TrcFSE) e.g. GR 0260. Aus dem Melisma heraus wird er mit der fallenden Linie „la-sol-fa“ eingeleitet GR 0279. Dreimal endet der Cento recht lapidar mit einer PesSbp-Figur „la-si-sol/la-fa“. Der Tritonus „si-fa“ ist durch Ka belegt und steht bei Texten des Übels: GR 0246: interitu, 0266 obliviscaris, 0237 tormentum malitiae. Im übrigen ist diese PesSbp-Graphie auch Schluss des GR-TER-if-Melisma.
GV5 INC
accentus finalis GV5 INC
accentus incipiens GV5 INC
accentus incipiens et finalis GV5 INC
GV5 MED
GV5 NOV
GV5 TER
accentus ultimus et penultimus
Die Terminatio der Gradual-Verse im 5. Modus ist klar strukturiert. Grundsätzlich sind die letzten beiden Akzente Hauptakzente. Der unterschiedlich lange Text zuvor rezitiert auf „fa“. Beide Hauptakzente sind von einem PesSbp getragen („re-fa-mi-re“ und „fa-la-sol-fa“). Auf der letzten Silbe folgt ein 21stufiges Melisma, das mit der Kadenz TER GR f schließt. Individuelles Ausbalanzieren der Akzente ist möglich, so kann der zweite PesSbp zum „re“ gehoben sein und damit den Akzent verstärken (e.g. 0281 „omnes dícent glóriam“). Ist das letzte Wort PPO, so hebt sich die Binnensilbe mit kPes zum „re“. Die Quellen sind nicht einig, ob der ohnehin zu vernachlässigende erste Ton des kPes unisonisch mit dem Ton zuvor anschließt („la-re“), oder „do-re“ ist. Ist der kPes als Virga urgens verstanden und der erste Ton somit 'bloß' ein Portamento ist, so ist diese Frage ohnehin hinfällig. Auch der erste PesSbp, der vorletzte Akzent, ist vielfältig variiert, um sein Gewicht zurückzunehmen (e.g. 0237 „súnt in páce“). Er kann aber auch aufgewertet werden (e.g. 0251 „súper te órta est“).
accentus finalis GV5 TER
Ein 17stufiges Melisma mit starker strophischer Ausprägung auf „do“ ist ein weiteres Schlussmelisma, wenn der letzte Akzent eindeutig der wichtigere Akzent ist. Der strophische Anfangsteil kann auch ersetzt sein. Obwohl der Cento grundsätzlich mit Bivirga „do“ beginnt, liegt dort kein (Haupt)akzent. NIht unwesentlich ist auch die Melodiebwegung „re-do-la“ vor dem Melisma.
accentus incipiens GV5 TER
Sechsmal wird keines der beiden Final-Melismata verwendet und auch kein Melisma als Incipit-Formel, obwohl der Hauptakzent hier am Beginn des Cento liegt. In
0208 wendet sich die Terminatio des Verses in den 2. Modus (modus de profundis). Das ist dem Text dieses GR geschuldet.
0288 übernimmt der Vers einfach des Ende des Graduale zuvor und setzt somit „docebo vos“ und „non confundentur“ in gewisser Weis parallel: Wer sich in der Furcht des Herrn lehren lässt, wird nicht zuschanden.
0211 verwenmdet einfach die Kadenz TER GR f.
0181 + 0189 enden mit einer Varoation der Cad TerTer, die dem Schluss des Melisma von GR5 TER i entspricht.













