🔘 IN GR TR AL OF CO xxxxx 1️⃣ 2️⃣ 0️⃣ 3️⃣ 4️⃣ 5️⃣ ✅ 7️⃣ 8️⃣ xxxxx AN RP IV alia
0373 AN Ne in ira tuaModus 6
0941 ⟽ 6 TYP arch ⟾ 0401
Ne in íra túa / arguas me dómine.
Der Typos archaicus des 6. Modus gehört zur ältesten Schicht des Gregorianischen Chorals, er stammt aus der Zeit der responsorialen Komposition und ist eigentlich kein Antiphonenmodell; ihm fehlt ein Halbton, er ist pentatonisch, und ihm fehlt die Finalis. Viele Handschriften versuchen, diesem „Mangel“ abzuhelfen, indem sie zum „fa“ (oder „sa“) kadenzieren, einen 5. Modus daraus machen, oder mit einem Incipit vom sol einen 6. (oder 8.?) Modus erzeugen. Solesmes hat für diesen archaischen Typos den Begriff Modus C eingeführt: Urmodus mit der Rezitation die über dem nicht erklingenden Halbton („si“) liegt.
Der Text wird auf einem Ton rezitiert (do oder fa). Der erste Teil ist zweiakzentig, nach dem ersten Ton springt die Melodie eine kleine Terz ab, mit dem zweiten Akzent erreicht er sie wieder.
Semiologischer Exkurs: Das Episem gibt einer Silbe mehr Wert. Das ist nicht immer die Akzentsilbe, es kann auch die Endsilbe sein. „Ne in í-ra tú-a“. Das Episem auf der Endsilbe bestätigt im Nachhinein den Akzent dieses Wortes, andererseits gliedert es und setzt vom folgenden ab. Vgl. auch 0401, 0448, 0488, 0941.
Der zweite Teil ist in seiner Struktur 1akz. Die Rezitation do, oder fa, wird eine Silbe vor dem Akzent überstiegen, nach dem Akzent wieder erreicht. Diese Terminatio wird auch im Typos trivium verwendet und heißt daher TER triv.
- pagina: 1093
- CantusID: 003859