7570 RP Plange quasi virgoModus 5
↖️ ✔️Eigentlich ein 8. Modus.
1. Periode
A ▪️ torculus+torculus. Die jüngeren Quelle haben „Plange“ in Richtung Psalmvers-Incipit verändert. Tol+Bv aber beginnen mit „si“:
B ▪️ variatio. Die CAD- und ihr INCCAD gehören in den 5. Modus genauso wie in den 8. Kadenziert in allen Handschriften auf „sol“, daher Tetrardus.
2. Periode
In Position C steht eine Melodie D. Der Text „ululate pastores“ soll nicht weiterführen, sondern in sich abschließen; nicht „ululate pastores in cinere…“ sondern „ululate pastores|(seufzt ab) „in cinere et cilicio“ ist nachgeschoben.
D ▪️
accentus finalis. Die CAD 3d wird zweimal auf den Akzentsilben
„ulu-lá-te“ und „pas-tó-res“ verwendet, zuerst im Tonraum des 3. Modus “„fa-re“, dann im Tonraum „do-sol“ zurück zum 5.Modus.
D
accentus finalis.
„cili-ci-o“
Auf den ersten Blick Unterschied zwischen MR + H, MR ein Ton mehr.NR löst die Stelle mit Blick auf (nur!) H mit Anstieg „re-fa“. Hier spielen aber die Frage nach der Deutung des Quilisma und die Plerosis eine Rolle. Alle diastematischen Quellen beginnen die Neume mit „do“, auch Ka + Tol, es gibt also keinen Unterschied zwischen frOc + frOr: NR hat keine Begründung in den Quellen. Das Quilisma steht sicher für „mi“ MR etc., dann sind aber Wc, Fo, Lc Zeugen dafür, dass das Quilisma kein Ton ist, oder das „re“ wird als Übertragung des Quilisma verstanden, dem widerspricht T2. T1 ist der Schlüssel: im Aufstieg nur 3 Zeichen („do“ + „fa“ + Quilisma), alles andere ist an der Quilismadeutung entlang eingeschlichene Plerosis.
3. Periode
E accentus incipiens. ´equaliter´in H widerspricht der Intonation „do-re-fa“ in Bv+Tol. Ist hier in den frühesten diastematischen Quellen bereits ein Ansatz zur do-Revision (Vermeidung von Tonwiederholungen) zu spüren?
d ▫️ accentus finalis. Wie in der zweiten Periode fängt ein Cento D den Sprachfluss ab. Der folgende Text „et amára valde“ ist gewissermaßen ein nachträglicher Seufzer.
F accentus incipiens. Wc + Bv2 setzen das Responsorium in den 7. Ton und kadenzieren daher zum „sol“. Das tut auch Tol, trotz des 5. Tonus; so ist auch H zu lesen. Vide et „ama-ra“ Lc + Ka, wie kompliziert es ist die CAD nach „fa“ zu führen.