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| === 1. Periode === | === 1. Periode === |
| a) Das Quilisma (ist kein Ton) zeigt ein größeres Intervall an, meistens die Terz.\\ | a) Das Quilisma (ist kein Ton) zeigt ein größeres Intervall an, meistens die Terz.\\ |
| b) Der Oriscus (auch kein Ton) zeigt einen Zielton an //über// der Rezitation.\\ | b) Der Oriscus (auch kein Ton) zeigt einen Zielton an //über// der Rezitation.\\ |
| **ad a)** Wer diese beiden Fakten nicht anerkennt, schreibt einen 4tonigen Scandicus (wie NR) der realiter erklingt, wie ihn Lc, Bv und Tol schreiben. Nun steht das Quilisma an zweiter Position (MR). Es muss hier an L. Agustoni, EIGrCh 2/1, S.58 erinnert werden: "Mit Sicherheit steht eines fest: Die Quilisma-Note ist von allerkürzester Dauer und geringster Wertigkeit und wird von dem folgenden Ton, der der eigentliche reale Ton ist, angesogen, ja aufgesogen." Wenn das Quilisma ja ohnehin nicht (wirklich) erklingt, so ist die Neume ein 3stufiger Sca "sol-si-do" (MR). Das wird allerdings von //allen// diastematischen Quellen negiert: entweder sind sie der Plerosis anheimgefallen und haben die Neume zur Tonleiter aufgefüllt (Lc, Bv, Tol), oder sie schreiben den standartisierten, do-revidierten Sca "sol-la-do" (Wc, Wm. Beide "retten" das vermiedene Quilisma "si" durch Wiederholung des "do").\\ | **ad a)** Wer diese beiden Fakten nicht anerkennt, schreibt einen 4tonigen Scandicus (wie NR) der realiter erklingt, wie ihn Lc, Bv und Tol schreiben. Nun steht das Quilisma an zweiter Position (MR). Es muss hier an L. Agustoni, EIGC 2/1, S.58 erinnert werden: "Mit Sicherheit steht eines fest: Die Quilisma-Note ist von allerkürzester Dauer und geringster Wertigkeit und wird von dem folgenden Ton, der der eigentliche reale Ton ist, angesogen, ja aufgesogen." Wenn das Quilisma ja ohnehin nicht (wirklich) erklingt, so ist die Neume ein 3stufiger Sca "sol-si-do" (MR). Das wird allerdings von //allen// diastematischen Quellen negiert: entweder sind sie der Plerosis anheimgefallen und haben die Neume zur Tonleiter aufgefüllt (Lc, Bv, Tol), oder sie schreiben den standartisierten, do-revidierten Sca "sol-la-do" (Wc, Wm. Beide "retten" das vermiedene Quilisma "si" durch Wiederholung des "do").\\ |
| **ad b)** Der Oriscus zieht den Gipfelton des Sca zum "do", über die Rezitatio "si" hinaus und macht ihn so zum nkQuartPes. Der Oriscus wird hier von der "moderneren" traditio occidentalis nicht mehr verwendet (cf: [[ant:7137]]).\\ | **ad b)** Der Oriscus zieht den Gipfelton des Sca zum "do", über die Rezitatio "si" hinaus und macht ihn so zum nkQuartPes. Der Oriscus wird hier von der "moderneren" traditio occidentalis nicht mehr verwendet (cf: [[ant:7137]]).\\ |
| **c)** Zuletzt ein aesthetisches Argument: Vergleicht man die ersten 10 Fälle der [[cento_rp:cent_8a#non_typ|non typ]] Cento A - Fälle, wird sichtbar, mit welcher Rafinesse der Quart-Austieg dem Text entsprechend moduliert ist. | **c)** Zuletzt ein aesthetisches Argument: Vergleicht man die ersten 10 Fälle der [[cento_rp:cent_8a#non_typ|non typ]] Cento A - Fälle, wird sichtbar, mit welcher Rafinesse der Quart-Austieg dem Text entsprechend moduliert ist. |