Inhaltsverzeichnis
Die Handschriften zum Antiphonale
Adiastematische Handschriften (10. Jh.)
Hartker
Unsere Primärhandschrift für die Gesänge des Offiziums
Quedlinburg
Mont Renaud
Diastematische Handschriften
Hartker + Mont Renaud auf Linien
Karlsruhe
Dieser codex ist in seinem Inhalt und in den verwendeten Centones praktisch ident mit Hartker. Allerdings ist er der extremste Vertreter der do-Revision des Hochmittelalters (vulgo „germanischer“ Choraldialekt), die sich auch in den codices Fo2 und Wm findet. Bemerkenswert ist hingegen, dass Wc (MR auf Linien) nur in wenigen Fällen zum „do“ revidiert und so ein äußerst später, aber damit umso mehr ein glaubwürdiger Zeuge für den authentischen Cantus Gregorianus ist. a.e.7514.
Es fehlen die fol. 208r - 211v (CAO Zählung 168r - 171v)
Die Graphie von Cephalicus, Oriscus und Bipunctum verschmelzen in dieser Handschrift zu ein und dem selben Zeichen.
Worcester
Wie Karlsruhe als „Hartker auf Linien“ bezeichnet wird, kann Worcester als Mont Renaud auf Linien bezeichnet werden. Das Repertoire ist auch in seinen Eigenheiten gegenüber anderen Quellen weitgehend ident. Das besondere: Wc füllt keine Terzintervalle auf, wo sonst alle diastematischen Handschriften einen Durchgangston schreiben, a.e. 7183 „Deus me-us“, 7007 „pec-catum“
ein eigener „d“-Schlüssel vor allem für den 2. Modus, aber
auch einen „b“-Schlüssel auf der Linie (cf.:7503 4.Modus).
Die Bivirga, die wie in MR „urgens“ ist (portamentoartiger Einstieg, unisonisch zum vorherigen Ton) hat ein eigenes Zeichen, dem man die Verdoppelung des oberen Tones nicht unbedingt entnehmen kann. Wir übertragen dieses Zeichen als kPes, verstehen es jedoch im Einklang mit praktisch allen Quellen als Bivirga. cf.: 7684 „Sol-ve“ + „ter-ra-rum“ 7708„Sur-ge“ hier steht es für einem bloßen Epiphonus.
Anders die Situation im RP-Reperoire a.e.:
zweite Gregorianik
• do-Revision
• Auffüllen von Terzsprügen - Plerosis
Die Aquitanier
Toledo 44.1
Es fehlt pagina 94r mit Pfingsten. Da die Handschrift nicht mehr eingesehen oder photographiert werden darf, ist dieser Mangel nicht behebbar.
Die Vermutung liegt nahe, T1 sei a.m. ergänzt, korrigiert worden a.e.7183 „con-tra“.
Andererseits ist T1 älter als T2. Wenn sich T1+T2 nicht einig sind, so ist anzunehmen, dass T1 die ältere Tradition bewahrt, während T2 sich moderneren Strömungen hingibt. 0470
Virga strata in T1 7381 Psalmodie!
Toledo 44.2
Wo T1 noch ein Quilisma schreibt, füllt T2 oft mit Durchgangston auf. (RP I+II)
Die Vorzeichen in T2 sind wohl a.m. cf.:7161 ?
Beim Trc (Pct + Clv) ist der Ansatz der Clv manchmal so markant, dass man ihn für einen eigenen Ton halten könnte cf.:7749„appenderen-tur“ zur Bestätigung auch „i-ram“.
Die Beneventaner
Wenn es innerhalb Bv Varianten gibt, so gehen üblicherweise Bv1+ Mc gemeinsam gegen Bv2.
Benevent 19 / 20
fehlt p.126r
Diese Handschrift verwendet eher selten aber doch das Quilisma vide: 7712 am Schluss der Psalmodiedie Repetenda „Tu es“.
Benevent 21
,ajdclcv
Montecassino
Es fehlen die Seiten 098 und 100 (falsche Seiten).
Die Pariser
Fossés 1 (Pn lat. 12584) (Saint-Maur-des-Fossés)
Fossés 2 (Pn lat. 12044) (Saint-Maur-des-Fossés)
Eine Eigenart von Fo2, die sich in Fo1 und De auf den ersten Blick nicht wiederholt, ist der runde Pes. Er bedeutet nicht den kPes der adiastematischen Quellen, gibt auch keinen melodischen Hinweis auf den vorherigen Ton wie etwa die Clivis in Bv, denn er kann beliebig von oben, unten oder unisonisch erreicht werden. Er steht für den Epiphonus der adiastematischen Quellen. Dieser bezeichnet einen ehemaligen Pes, dessen oberer Ton entfallen ist, wobei der erste Ton einen gewissen Mehrklang erhält (liqueszente Augmentation). Fo2 schreibt stattdessen den zweiten Ton des Pes wieder massiv hin (auch mit si-do-Revision), erinnert jedoch mit der Rundung an den verblichenen Epiphonus. z.B.: 7602 „et in libro“, „men-tium“. Dieser kPes in Fo2 steht aber auch für den kPesliqu.
Steht auf für einen nkPesquil 7182 „faci-em“. Ebenso manchmal für nkPes
St. Denis (Pn lat. 17296)
Die Zisterzienser
Westmalle Zwettl 399 / 401
codex Westmalle ist offensichtlich das Antiphonale, an dem die Cistercienser ihre Revisionsarbeit 1142-1147 durchgeführt haben. Die sichtlichen Korrekturen sind aufschlussreich. So ist a.e.7787 „me-ru-erunt“ am Porsbp sichtbar, dass der aufsteigende Durchgangston „si“ keineswegs fraglos war. Et cf.:7406 „sordi-bus“, „do-mi-ne“, „succi-di-tur“, 7442 „sempi-ter-nam“,7420 „com-mitto“, 7515 „fi-li“. Besonders 7191 legt den Verdacht nahe, alle Auffülltöne seien erst hier eingefügt worden: „virgi-nis ce-le-bremus“, „in-venit“, „auc-torem“. Vide et 7713 „perpetu-um“
cf.:7300 „cruce“
Ein Hauptproblem der Cisterzienser mit den Choralmelodien war die Tatsache, dass „unwichtige“ Silben mit vielen Tönen versehen sind und die Akzentsilben nur wenige, ja meist nur einen Ton tragen. Immer wieder versuchen sie das durch Verschieben des Melismas zu beheben. exemplum: 7039 „Amo christum“. Die CAD-Formel „famifa“, die das Ende des Cento A markiert, wird auf die Akzentsilbe „chrí-stum“ verschoben.
vide et: 0802 „De quinque panibus“ confer Wm - Zw.
Weitere Handschriften
Lucca codex 601
13.Jh. ?
Beim Torculus und ähnlichen Neuemen schreibt Lc am Schluß meist einen waagrechten Strich, den man als zusätzlichen Ton zumindest als eine Verbreiterung des letzten Tons lesen könnte. Diese Eigenart wird so keonsequent angewendet, dass wir sie in den Tableaus nicht berücksichtigen und sie bloß als Schreibgewohnheit dieser Quelle werten.
Die weiteren CAO Handschriften
Bamberg
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Rheinau
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Durham
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Ivrea
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Monza
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Verona
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Silos
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Nocturnale Romanum
Das „Nocturnale Romanum“ 2001 des Holger Peter Sandhofe
Trigon a.e.:7431 „e-rat super“