Inhaltsverzeichnis
Psalmodie 3
OFF-PS
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RP-PS
VERBUM PRIMUM ex accentu
Das verbum primum ist von Akzent her aufgebaut. Praetonische Silben (1 - 4) rezitieren grundsätzlich auf „do“. Ist der Text als intim empfunden, so senkt sich die Rezitation zum „si“. Das Wort selbst ist bei PPO mit Trc + Trc + Clv vertont („si-re-do - la-do-si - la-sol“). Bei PO verschmelzen der zweite Trc und die Clv. Die Clv dieser Formel ist immer als Pressus notiert, um das Ende des Verbum primum und den Übergang zu Rezitation 1 anzuzeigen. Ka überträgt den diesen Pressus bei PPO nur als Clv (zweitonig).
In 7566 „Quoni-am“ reduziert H den Pressus zum Einton (Cephalicus) um das nachfolgende „si“ „in-iquitatem“ vorzubereiten.
Bei 7705 endet die VP-Formel bereits mit der zweiten Silbe „Para-“. Das Ende des Wortes „-dysi“ ist bereits die Intonatio der recitatio 1 („do“ „la“). Eine klare Trennung des ersten Wortes vom folgenden Text ist damit verwischt: „Paradysi porta per evam cunctis clausa est“.
Rezitatio 1 et MEDIATIO
▪️ Die Rezitatio prima rezitiert auf „la“, Akzente werden als kPes „la-si“ dargestellt. Soll ein Akzentpes verhindert werden ist Epiphonus notiert.
▪️ Reintonatio Die Virga strata auf dem ersten Akzent legt das „do“ fest. Die praetonischen Silben sind in Bv grundsätlich „si“, in Tol grundsätzlich „do“
Die Restitution der Reintonatio ist nicht ohne Probleme. Die Quellen verwenden oft unterschiedliche Psalmtexte, variieren die Tonoi, ja sind manchmal auch nicht sicher, was der erste Akzent ist (7576 praecépit eis - praecepit éis„). Zweimal trägt die Virga strata beim Wort “humilitátem“ ein 'celeriter' (7034, 7400, um die falsche Betonung “humílitatem“ zu verhindern. Dreimal schreibt H statt Virga strata einen kPes, davon zweimal „égo“ als Selbstaussagen Gottes/Christi Vgl. auch
7033 und 7757.
Ein Epiphonus reduziert den ersten Akzent zum „si“ und reduziert damit das Gewicht des Akzentes.
▪️ Mediatio Die Formel der Mittelkadenz beginnt drei Silben vor dem letzten Akzent mit Clv „la-sol“ gefolgt von „la“ und „do“. Der letzte Akzent trägt die klassische CAD dt auf „si“. Bei PPO liegt eine superveniens anticiptata auf „si“, bei besonders gewichtigen Worten auf „do“ (rot).
▪️ Einmal 7532 wird die Rezitatio 1 durch Flexa unterteilt. Die Folge Reinatonatio - Rezitatio - Mediatio wird einfach wiederholt.
Rezitatio 2 et TERMINATIO
▪️ Die Rezitatio secunda rezitiert auf „si“, Akzente werden als eintoniger Pes „do“ (Virga strata) dargestellt. Soll ein Akzentpes verhindert werden ist Epiphonus notiert.
In drei Stücken ist neben der Virga strata auch ein zweitoniger kPes verwendet 7181, 7198,7705. Gegen die Vermutung, es könnte die Eigenart eines der handvoll Schreiber des codex H sein, spricht: in 7705 stehen Virga strata und kPes nebeneinader in der selben Rezitation.
▪️ Die Reintonatio betrifft die ersten beiden Silben: Clv „la-sol“ und Pes „la-si“ Auch hier wird wieder mit Cephalicus und Epiphonus die Klanggestalt des Textes fein ausbalanciert. Dazu siehe Godehard Joppich Ritenuto, Ritardando, Accelerando.
Variatio 7012 „néc vos deserat“ ist die Silbe statt Clv zum „si“ erhoben und damit stark betont.
Das gesamte Responsorium 7621 ist außerordentlich. An Stelle der pentasyllabischen Kadenz steht die Melodie des Cento B.
▪️ Ist auf der letzten Silbe der pentasyllabischen Kadenz die Clv durch nkScaFlx „sol-la-si-la“ ersetzt so bedeutet das colon.