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OFFERTORIUM 2
OFFERTORIUM
Die Offertorien sind eine eigenartige Mischung aus allen gregorianischen Formen. Sie werden als antiphonale Kompositionen bezeichnet, haben aber mit ihren Versen und der dazugehörigen Repetenda auch responsoriale Bezüge. Eine differenzierte Untersuchung steht noch aus.
Während die Offiziumsantiphonen in Kern wohl vor und im 7.Jahrhundert entstanden sind (um Papst Gregor +604), und Introitus und Communio im 8.Jahrhundert ausgebildet wurden (vor der karolingischen Reform), dürften die Offertorien wohl sehr stark erst in der karolingischen Renaissance ihre heute vorliegende Form gefunden haben.
OFFERTORIUM 2. MODUS
Die OF des 2. Modus nutzen den Tonraum unter der Finalis bis zur Quint aus (in der mittelalterlichen Musiktheorie bis zum Gamma). Aber auch die Oktav über der Finalis wird genutzt. Die theoretisch ideale Notation ist do-Schlüssel auf der vierten Linie und damit „fa“ auf der zweiten Linie; das führt häufig zu Hilfslinien. Damit ist „fa“ auf der dritten Linie oft angebracht, wobei zu bedenken ist, dass das „B“ unter dem tiefen „do“ immer und ausnahmslos ein si-be-molle sein muss. Die traditionelle Notation mit „do“ auf der dritten Linie hat damit durchaus ihre Berechtigung.