cento_gr:cento_gr2
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| cento_gr:cento_gr2 [2025/06/07 11:54] – [GR2 NOV] xaverkainzbauer | cento_gr:cento_gr2 [2025/06/11 12:58] (aktuell) – xaverkainzbauer | ||
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| - | Grundsätzlich zweiakzentiger Cento „Éx-cita dó-mine“, | + | Grundsätzlich zweiakzentiger Cento „Éx-cita dó-mine“, |
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| Der Cento GR2 MED endet grundsätzlich mit einem 15-tonigen Melisma auf der letzten Silbe. Den letzten Akzent markiert ein PrrFlxRes (Porrectus flexus resupinus) " | Der Cento GR2 MED endet grundsätzlich mit einem 15-tonigen Melisma auf der letzten Silbe. Den letzten Akzent markiert ein PrrFlxRes (Porrectus flexus resupinus) " | ||
| Das Incipit unterscheidet, | Das Incipit unterscheidet, | ||
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| - | In 0234 verschmelzen zwar die Silben " | ||
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| Bei dreiakzentigen Texten wird entweder der PrrSbp auf zwei Silben aufgeteilt (0248 " | Bei dreiakzentigen Texten wird entweder der PrrSbp auf zwei Silben aufgeteilt (0248 " | ||
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| Völlig individuell scheint GR2 MED in 0253 " | Völlig individuell scheint GR2 MED in 0253 " | ||
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| Der Cento GR2 NOV ist zuerst einmal durch ein 31-toniges Endmelisma definiert, das vom Ténor „do“ (fa) zum tiefen „fa“ (Sa) fällt und dabei als Gipfelton das „mi“ (la) erreicht. Das Melisma ist auf zwei Silben aufgeteilt (15 und 16 Töne). | Der Cento GR2 NOV ist zuerst einmal durch ein 31-toniges Endmelisma definiert, das vom Ténor „do“ (fa) zum tiefen „fa“ (Sa) fällt und dabei als Gipfelton das „mi“ (la) erreicht. Das Melisma ist auf zwei Silben aufgeteilt (15 und 16 Töne). | ||
| - | Bei einakzentigen Texten („exultémus“ in der Osterwoche) stehen die beiden praetonischen Silben auf „la“ zum „do“ (re und fa). | + | |
| - | Entsprechend der psalmodischen Struktur steht am Neuanfang (NOV) des Textes nach der Mediatio oft eine betonte Konjunktion „ét“, „íta“, „pér“. Dem entspricht die Typusmelodie des Protus plagalis mit einer Bivirga auf dem Ténor „fa“ am Beginn des Cento NOV sowohl im Responsorium als auch im Vers. | + | Bei **einakzentigen Texten** („exultémus“ in der Osterwoche) stehen die beiden praetonischen Silben auf „la“ zum „do“ (re und fa). |
| - | Zweiakzentige Texte beginnen deshalb mit Bivirga „do“ (fa). Der weitere Text rezitiert auf „do“, bevor mit dem letzten Akzent das Melisma beginnt. | + | Entsprechend der psalmodischen Struktur steht am Neuanfang (NOV) des Textes nach der Mediatio oft eine betonte Konjunktion „ét“, „íta“, „pér“. Dem entspricht die Typusmelodie des Protus plagalis mit einer Bivirga auf dem Ténor „fa“ am Beginn des Cento NOV sowohl im Responsorium als auch im Vers. |
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| + | **Zweiakzentige Texte** beginnen deshalb mit Bivirga „do“ (fa). Der weitere Text rezitiert auf „do“, bevor mit dem letzten Akzent das Melisma beginnt. | ||
| . 0253 ist das Wort „salutáre“ ausgeschmückt. | . 0253 ist das Wort „salutáre“ ausgeschmückt. | ||
| - | Sind drei Akzente zu vertonen löst sich das Melisma auf. Auf die Bivirga (1.Akzent) folgt eine zweisilbige Formel aus Trc „do-mi-re“ und 3stufigem, 4tonigem Clm „re-do-do-la“. Der Trc trägt meist den 2. Akzent. Die Vartianten dazu erklären sich von selbst: | + | Sind **drei Akzente** zu vertonen löst sich das Melisma auf. Auf die Bivirga (1.Akzent) folgt eine zweisilbige Formel aus Trc „do-mi-re“ und 3stufigem, 4tonigem Clm „re-do-do-la“. Der Trc trägt meist den 2. Akzent. Die Vartianten dazu erklären sich von selbst: |
| . 0198 „mánet in saeculum“ ist zwar nur 1 Akzent aber die Wortausdeutung ist zwingend. Das Wort beginnt mit einer ausbreitenden Clv. | . 0198 „mánet in saeculum“ ist zwar nur 1 Akzent aber die Wortausdeutung ist zwingend. Das Wort beginnt mit einer ausbreitenden Clv. | ||
| . 0282A „et elevámini portae aeternales“ Die ‚uralten Pforten‘ springen nicht einfach zum „mi“ hoch, sie heben sich mühsam. Auch | . 0282A „et elevámini portae aeternales“ Die ‚uralten Pforten‘ springen nicht einfach zum „mi“ hoch, sie heben sich mühsam. Auch | ||
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| . 1161 „et lux perpétua“. ‚lux‘ ist zwar ein Akzent, aber er steht im Schatten von ‚perpétua‘. Daher wird der Trc “do-mi-re“ durch die enttonende Melodie „mi-re-do-re-do“ zurückgenommen xx) Vergleiche dazu die Psalmodie der Lamentationes, | . 1161 „et lux perpétua“. ‚lux‘ ist zwar ein Akzent, aber er steht im Schatten von ‚perpétua‘. Daher wird der Trc “do-mi-re“ durch die enttonende Melodie „mi-re-do-re-do“ zurückgenommen xx) Vergleiche dazu die Psalmodie der Lamentationes, | ||
| Bei drei Akzenten folgt auf auf dem dritten Akzent die nkNeume „do-la-do-re-la-re-mi“ und auf der letzten Silbe eine verkürzte Form des ursprünglichen Melismas. Die Neume des 3. Akzent kann je nach Text variiert sein, nicht selten ist der Gipfelton „mi“ durch Epiphonus unterdrückt. | Bei drei Akzenten folgt auf auf dem dritten Akzent die nkNeume „do-la-do-re-la-re-mi“ und auf der letzten Silbe eine verkürzte Form des ursprünglichen Melismas. Die Neume des 3. Akzent kann je nach Text variiert sein, nicht selten ist der Gipfelton „mi“ durch Epiphonus unterdrückt. | ||
| - | Bei vier Akzenten wird nach derkurrenten | + | |
| + | Bei **vier Akzenten** wird nach derkurrenten | ||
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| - | Der Cento GV2 INC unterscheidet in erster Linie, ob der Text hinten | + | Der Cento GV2 INC unterscheidet in erster Linie, ob der Text anfangs |
| Bei GV2 INC f trägt der letzte Akzent ein 36-toniges Melisma, Tonraum „sol-fa ad re“. Auf der Schlussilbe folgt eine Clv „mi-re“. Bei PPO verliert das Melisma den letzten, den Resupin-Ton, | Bei GV2 INC f trägt der letzte Akzent ein 36-toniges Melisma, Tonraum „sol-fa ad re“. Auf der Schlussilbe folgt eine Clv „mi-re“. Bei PPO verliert das Melisma den letzten, den Resupin-Ton, | ||
| Bei GV2 INC i tragen die letzten beiden Silben 11 bzw. 14 Töne. Ist das Wort „dó-mi-no“ (PPO) der Text, werden die 11 Töne der vorletzten Silbe unter Einfügung eines unisonischen „do“ | Bei GV2 INC i tragen die letzten beiden Silben 11 bzw. 14 Töne. Ist das Wort „dó-mi-no“ (PPO) der Text, werden die 11 Töne der vorletzten Silbe unter Einfügung eines unisonischen „do“ | ||
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| - | ===== GV2 SUV ===== | ||
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| - | Viermal ist der Text des Gradual-Verses so lang, dass ihm ein zusätzlicher Cento eingefügt wird (superveniens = SUV). Seine Gestalt hat er von den dreiakzentigen GR2 NOV (Besprechung siehe dort). | ||
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| . 0247 Hier ist die Clv der Akzentsilbe „sub-**stán**-tia“ zur Bivirga geworden. Die Liqueszenz des zweiten Tons verhindert das tiefere „la“. | . 0247 Hier ist die Clv der Akzentsilbe „sub-**stán**-tia“ zur Bivirga geworden. Die Liqueszenz des zweiten Tons verhindert das tiefere „la“. | ||
| . 0229 Die variierte [[formulae: | . 0229 Die variierte [[formulae: | ||
| - | "ét illúxit nóbis" | + | "ét illúxit nóbis" |
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| + | ===== GV2 SUV ===== | ||
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| + | Viermal ist der Text des Gradual-Verses so lang, dass ihm ein zusätzlicher Cento eingefügt wird (superveniens = SUV). Seine Gestalt hat er von den dreiakzentigen GR2 NOV (Besprechung siehe dort). | ||
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cento_gr/cento_gr2.1749290040.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/06/07 11:54 von xaverkainzbauer
